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Studienfahrt ins Berchtesgadener Land

Auf 1327m ist Duschen eine teure Sache

 

Dass Berchtesgaden eine Fülle von Möglichkeiten für eine Studienfahrt bietet, war bereits vorher zu erahnen – dass jedoch eine wundervolle Landschaft und ein abwechslungsreiches Kulturprogramm auf so engem Raum beieinander liegen können, durften 10 Schüler der TGI-J1, sowie die begleitenden Lehrer David Link und Christoph Griesser in der zweiten Juliwoche erfahren.

St.Bartholomä

Die komplette Studienfahrt war mit öffentlichen Verkehrsmitteln geplant, also hieß es am Montagmorgen den Mehrtagesrucksack schultern und ab in den ICE Richtung München. Das Gewicht der Rucksäcke variierte dabei von 6kg (Packkünstler) bis 13 kg (Lehrer mit Notverpflegung für Schüler). Erste Zwischenstation in München: Deutsches Museum. Die Überblicksführung dort zeigte eindrucksvoll, dass man einen krachenden Blitzeinschlag in der Hochspannungshalle durchaus unbeschadet überstehen kann – vorausgesetzt man sitzt in einem faradayschen Käfig, so wie der Mitarbeiter des Museums.

Technikmuseum München Blitzerzeugung

Skurril auch das Theremin, ein Musikinstrument das berührungslos gespielt wird und dabei das elektromagnetische Feld des menschlichen Körpers nutzt. Sheldon Cooper aus der Serie „Big Bang Theory“ entlockte dem Theremin die Titelmelodie aus Star Treck, die Schüler hingegen kreierten weltraumähnliche Laute.

Technikmuseum München interaktiv

Kaum war die Führung um, ging‘s auch schon weiter in den Meridian Richtung Salzburg, um rechtzeitig zur abendlichen Stadtführung in Berchtesgaden zu sein.

Berchtesgaden

Die Stadtführung war zwar verregnet, aber auch hier hatte die Gruppe wieder das Glück eine sehr motivierte Stadtführerin zu haben, welche sogar Regenschirme für die ganze Gruppe auftrieb. Ein gemeinsamer Absacker im „Edelweiss“ mitten im Zentrum Berchtesgadens beschloss den ersten Tag.

Blick auf den Koenigsee

Dann der Höhepunkt von Berchtesgaden: Der Königsee – Sonne pur, Elektroboote auf dem fjordartig eingeschnittenen See (120 Meter tief!) und das berühmte Echo gespielt auf einem leicht verstimmten Flügelhorn.

Blick auf St.Bartholomä

Toller Auftakt für einen Tag, der nach der Überquerung des Sees bei der Wallfahrtskapelle St. Bartholomä unterhalb der riesigen Watzmann-Ostwand beginnt.

Schüler vor St.Bartholomä

Wanderung zum Gipfel

Die 1200 Höhenmeter hoch über den Trischübelpass im (fast) menschenleeren Nationalparkgelände sind nach 5,5h geschafft. An der Wimbachgrieshütte angekommen, beginnt es zu schütten wie aus Eimern und das riesige Schnitzel schmeckt gleich doppelt so gut.

Über den Baumwipfeln

Nach dem Abendessen dann die große Aufregung: „Duschen nur bis 19:30 Uhr möglich!“ – „Es gibt nur eine Dusche!“ – „wer nach wem? wie viel 50 Cent Münzen haben wir noch?“ – „Das Wasser läuft nur 10 Sekunden lang!“ – Heutige Lernerfahrung: Wasser ist, gerade in alpinem Gelände, ein wertvolles Gut! Zu lernen gab es an diesem Abend aber noch mehr: Über Hütten- und Wegebau in den Alpen, die Aufgaben der Bergwacht und den Obersalzberg in der NS-Zeit. Die referierenden Schüler bewiesen ein sicheres Auftreten – und dies vor den versammelten Hüttengästen, welche als Jury schnell ihre Aufgabe bei der abendlichen Unterhaltung gefunden hatten, Respekt! Auch die Übernachtung im 12er-Schlaflager in 1327 Meter Höhe taugt durchaus als bleibende Erinnerung.

Wimmbachklamm

Zwei überstrapazierte Bänder führten dann dazu, dass die Gruppe am Tag darauf nicht wie geplant König Watzmann aufs Haupt stieg, sondern den bequemen Weg bergab durch die imposante Wimbachklamm in Richtung Ramsau nahm.

Einige nutzten die frei gewordene Zeit für einen Besuch im Haus der Berge, andere ließen sich die Sonne im Biergarten auf den Bauch scheinen und streckten die müden Waden. Der Tag endete mit einem famosen Grillabend und Blasmusik in der Unterkunft im Buchenhaus in Schönau.

Salzbergwerk

Bad Reichenhaller Salz kennt jeder, abgebaut wird es im Salzbergwerk in Berchtesgaden, welches am Donnerstag früh auf dem Programm stand. Aufwendig und informativ wird hier die Geschichte des Salzabbaus inszeniert, Rutsche fahren in Bergmannskluft und eine Floßfahrt über einen unterirdischen Salzsee inklusive.

Kehlsteingipfel

Das Kehlsteinhaus ist ebenfalls weithin bekannt als Teehaus von Adolf Hitler. Die Aussicht vom 1834m hohen Kehlsteingipfel war jedoch durch den heraufziehenden Nebel beschränkt, lediglich für einige Momente gaben die Nebelfetzen einen Blick auf das imposante Berchtesgadener Land frei.

am Gipfelkreuz

Kritisch aufgearbeitet wurde die Geschichte des Nationalsozialismus rund um das „Führersperrgebiet Obersalzberg“ in der Dokumentationsstelle am Fuße des Bergs. Riesige Bunkeranlagen durchziehen bis heute den Berg, ein Teil davon ist seit 2006 begehbar. Rechtzeitig zum Abendessen waren alle wieder in Schönau. Da das Berchtesgadener Nachtleben unter der Woche nur beschränkt zum Ausgehen taugt, half uns spontan die Wirtin unserer Unterkunft aus, indem sie die Öffnungszeit für uns um knappe drei Stunden verlängerte, so dass wir auch noch in einen Geburtstag hineinfeiern konnten.

Es wäre übertrieben zu sagen, dass die siebenstündige Rückfahrt mit viermaligem Umsteigen wie im Flug verging, aber so hatte jeder nochmal ausgiebig die Gelegenheit in schönen Erinnerungen zu schwelgen oder die nächste Reise nach Berchtesgaden und auf den Watzmann zu planen.

 


Text und Fotos: gr

Redaktion: da

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